Philipp Blom im Gespräch mit Michael Köhler / 05.02.2017 - Deutschlandfunk
Der Historiker Philipp Blom sieht die Welt nach der Wahl Donald Trumps in einer schwierigen Phase, die zu großen Krisen führen könnte. "Der Satz 'Ach, das kann nie passieren' sollte aus unserem Vokabular gestrichen werden", sagte Blom im Deutschlandfunk. "Alles kann passieren."
Auch Hitler sei dramatisch unterschätzt worden, sagte Blom. "Man hat gesagt: Mit dem wird ein Staat schon fertig, und der wird sowieso bald weg sein. Wir wissen, das ist nicht so gewesen."
Zwar sei Trump nicht mit Hitler vergleichbar, da Trump kein genozidaler Massenmörder sei. Außerdem verschleiße sich der Begriff von Faschismus, wenn er vorschnell verwendet werde. "Aber ich möchte es nicht verharmlosen. Dies sind sehr kritische Momente in unserer Geschichte", sagte Blom.
Vor allem könnte eine weitere Finanzkrise die Welt vor große Probleme stellen, sagte Blome. "Dann wäre es möglich, dass ganz Europa und die USA eine gigantische Weimarer Republik bilden - in der wirklich schreckliche Dinge passieren könnten."