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Das vernünftige Ungeheuer

Diderot, d’Alembert, de Jaucourt und die Große Enzyklopädie

Die Andere Bibliothek/Eichborn, Frankfurt am Main 2005
ISBN-10 3821845538
ISBN-13 9783821845531
Gebunden, 466 Seiten, 27,50 EUR
Aus dem Englischen von Michael Bischoff.

Ein paar junge Leute machten sich anno 1750, um ihre Miete zu bezahlen, an eine bescheidene Arbeit: sie übersetzten ein simples Lexikon aus dem Englischen. Im Lauf der Zeit wuchs sich dieses Vorhaben zum größten verlegerischen Unternehmen des Jahrhunderts aus, zu einem Werk, das derart gefährlich und subversiv war, dass seinen Urhebern das Gefängnis, wenn nicht gar die Hinrichtung drohte. Die Zensur war ihnen ständig auf den Fersen, und der Papst belegte es mit dem Kirchenbann. Am Ende lagen 27 Bände mit 72.000 Artikeln, 16.500 Seiten, 2.900 Illustrationen und 17 Millionen Wörtern vor. Die Autoren der Encyclopedie zählten zu den größten Geistern ihrer Zeit. Neben den Herausgebern Diderot, d’Alembert und de Jaucourt waren Voltaire, Rousseau und hunderte von andern mit von der Partie.

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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.12.2005
Philipp Blom biete keine neuen Hintergrundsgeschichten und Erkenntnisse, so Rezensentin Sonja Asal, dafür aber eine „leichthändig“ und zugleich „spannend“ geschriebene Darstellung zur Entstehung der Großen Enzyklopädie. Die ursprünglich eigentlich ganz klein geplant gewesen sei, als nur zwei Bände umfassende Übersetzung eines englischen Lexikons. Der Autor, so Asal, erzähle die Geschichte der Enzyklopädie und damit der Aufklärung mit Fokus auf die hohen und niederen Motivationen von Einzelpersonen. Darüber gerate zwangsläufig der Blick auf „die Ideengeschichte“ in den Hintergrund, beispielsweise das Denken von Jean-Jaques Rosseau. Seine Person tauche gleichwohl auf, jedoch als eine von vielen „schablonenhaft gezeichneten Gestalten“. Dagegen gebe der Autor ein überaus „kunstvolles“ Panorama der Stadt Paris. Als Orientierungshilfe für Schubladenliebhaber oder Bibliothekare beschreibt die Rezensentin Bloms Buch als „Synthese“ von Biografie (Denis Diderot), Entstehungsgeschichte und Darstellung des Verlagswesens.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.07.2005
Rezensentin Ursula Pia Jauch wirft zunächst die Frage in den Ring, ob die Geschichte der Enzyklopädie überhaupt noch einmal mit Gewinn erzählt werden könne, um sie dann mit ihrer Besprechung als einziges großes „Ja“ zu beantworten. Denn Philip Blom bereichere die bereits immense Enzyklopädie des Wissens über die große Enzyklopädie um die „seelischen Narben“ und kleinen Alltagsdetails derjenigen, die sie geschrieben hätten. So seien auch neue Gewichtungen entstanden wie bei der Frage nach der Freilassung Diderots. Nicht allein die bekannten wirtschaftspolitische Sachzwänge seien hier Ausschlag gebend gewesen, sondern auch, dass Diderot „schwach“ und „geständig“ geworden sei. Solche Details, berichtet die Rezensentin, machten aus Bloms Darstellung eine „Art Wissenschaftsroman“. Schon im Untertitel hebe Blom außerdem den „verkanntesten Hauptlieferanten“ Chevalier de Jaucourt hervor, der über siebzehntausend Artikel geschrieben habe, insbesondere den legendären über die Sklaverei. Nur manchmal, zückt die Rezensentin zuletzt doch den Kritikerstift, verliere sich Bloms „leicht und spannend“ zu lesende Darstellung in „allzu sehr Bekanntem“.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.12.2005
Philipp Blom biete keine neuen Hintergrundsgeschichten und Erkenntnisse, so Rezensentin Sonja Asal, dafür aber eine „leichthändig“ und zugleich „spannend“ geschriebene Darstellung zur Entstehung der Großen Enzyklopädie. Die ursprünglich eigentlich ganz klein geplant gewesen sei, als nur zwei Bände umfassende Übersetzung eines englischen Lexikons. Der Autor, so Asal, erzähle die Geschichte der Enzyklopädie und damit der Aufklärung mit Fokus auf die hohen und niederen Motivationen von Einzelpersonen. Darüber gerate zwangsläufig der Blick auf „die Ideengeschichte“ in den Hintergrund, beispielsweise das Denken von Jean-Jaques Rosseau. Seine Person tauche gleichwohl auf, jedoch als eine von vielen „schablonenhaft gezeichneten Gestalten“. Dagegen gebe der Autor ein überaus „kunstvolles“ Panorama der Stadt Paris. Als Orientierungshilfe für Schubladenliebhaber oder Bibliothekare beschreibt die Rezensentin Bloms Buch als „Synthese“ von Biografie (Denis Diderot), Entstehungsgeschichte und Darstellung des Verlagswesens.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.07.2005
Rezensentin Ursula Pia Jauch wirft zunächst die Frage in den Ring, ob die Geschichte der Enzyklopädie überhaupt noch einmal mit Gewinn erzählt werden könne, um sie dann mit ihrer Besprechung als einziges großes „Ja“ zu beantworten. Denn Philip Blom bereichere die bereits immense Enzyklopädie des Wissens über die große Enzyklopädie um die „seelischen Narben“ und kleinen Alltagsdetails derjenigen, die sie geschrieben hätten. So seien auch neue Gewichtungen entstanden wie bei der Frage nach der Freilassung Diderots. Nicht allein die bekannten wirtschaftspolitische Sachzwänge seien hier Ausschlag gebend gewesen, sondern auch, dass Diderot „schwach“ und „geständig“ geworden sei. Solche Details, berichtet die Rezensentin, machten aus Bloms Darstellung eine „Art Wissenschaftsroman“. Schon im Untertitel hebe Blom außerdem den „verkanntesten Hauptlieferanten“ Chevalier de Jaucourt hervor, der über siebzehntausend Artikel geschrieben habe, insbesondere den legendären über die Sklaverei. Nur manchmal, zückt die Rezensentin zuletzt doch den Kritikerstift, verliere sich Bloms „leicht und spannend“ zu lesende Darstellung in „allzu sehr Bekanntem“.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.12.2005
Philipp Blom biete keine neuen Hintergrundsgeschichten und Erkenntnisse, so Rezensentin Sonja Asal, dafür aber eine „leichthändig“ und zugleich „spannend“ geschriebene Darstellung zur Entstehung der Großen Enzyklopädie. Die ursprünglich eigentlich ganz klein geplant gewesen sei, als nur zwei Bände umfassende Übersetzung eines englischen Lexikons. Der Autor, so Asal, erzähle die Geschichte der Enzyklopädie und damit der Aufklärung mit Fokus auf die hohen und niederen Motivationen von Einzelpersonen. Darüber gerate zwangsläufig der Blick auf „die Ideengeschichte“ in den Hintergrund, beispielsweise das Denken von Jean-Jaques Rosseau. Seine Person tauche gleichwohl auf, jedoch als eine von vielen „schablonenhaft gezeichneten Gestalten“. Dagegen gebe der Autor ein überaus „kunstvolles“ Panorama der Stadt Paris. Als Orientierungshilfe für Schubladenliebhaber oder Bibliothekare beschreibt die Rezensentin Bloms Buch als „Synthese“ von Biografie (Denis Diderot), Entstehungsgeschichte und Darstellung des Verlagswesens.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.07.2005
Rezensentin Ursula Pia Jauch wirft zunächst die Frage in den Ring, ob die Geschichte der Enzyklopädie überhaupt noch einmal mit Gewinn erzählt werden könne, um sie dann mit ihrer Besprechung als einziges großes „Ja“ zu beantworten. Denn Philip Blom bereichere die bereits immense Enzyklopädie des Wissens über die große Enzyklopädie um die „seelischen Narben“ und kleinen Alltagsdetails derjenigen, die sie geschrieben hätten. So seien auch neue Gewichtungen entstanden wie bei der Frage nach der Freilassung Diderots. Nicht allein die bekannten wirtschaftspolitische Sachzwänge seien hier Ausschlag gebend gewesen, sondern auch, dass Diderot „schwach“ und „geständig“ geworden sei. Solche Details, berichtet die Rezensentin, machten aus Bloms Darstellung eine „Art Wissenschaftsroman“. Schon im Untertitel hebe Blom außerdem den „verkanntesten Hauptlieferanten“ Chevalier de Jaucourt hervor, der über siebzehntausend Artikel geschrieben habe, insbesondere den legendären über die Sklaverei. Nur manchmal, zückt die Rezensentin zuletzt doch den Kritikerstift, verliere sich Bloms „leicht und spannend“ zu lesende Darstellung in „allzu sehr Bekanntem“.